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Sicher unterwegs auf Schneeschuhtouren

7 Tipps zu Ausrüstung und Sicherheit: Wie Sie beim Schneeschuhwandern die Lawinengefahr minimieren.

Ursprünglich als “Arbeitsgerät” der Trapper Nordamerikas verwendet, hat sich der Schneeschuh im Laufe der Zeit zu einem beliebten Wintersportgerät entwickelt. Der ursprüngliche Gedanke ist dabei aber nicht ganz verloren gegangen. In endlosen Weiten inmitten schneereicher Regionen mobil zu sein und dabei die unberührte Natur zu erleben, ist auch heutzutage einer der Hauptgründe, sich die Schneeschuhe an die Füße zu schnallen.

Bevor es aber raus in die Natur und rauf auf schneeverschneite Hügel geht, sind ein paar Dinge zu beachten. Denn wer maximales Erlebnis will, sollte mehr tun, als einen minimalen Aufwand zu betreiben. Immerhin sollten Schneeschuhtouren gut vorbereitet und durchdacht werden! Ganz nach dem Motto: “Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen”.

Wir versorgen Sie deshalb schon vor Ihrer ersten Schneeschuhtour mit wichtigen Informationen und Tipps rund um das Thema Ausrüstung, Sicherheit und Verhalten vor, während und nach der Tour.

Sie sehen ein Person beim Skitouren gehen im Tiefschnee neben der Spur mit einer Winterlandschaft, blauem Himmel und Sonne im Hintergrund.
Völlig neben der Spur?

Kurze Tage, graue Städte? Noch lange kein Grund, um im Alltagstrott zu versauern oder in einen Winterschlaf zu verfallen! Deswegen Raus aus dem Hamsterrad voll fremdbestimmter Ziele. Rein ins Wintererlebnis voller Aktivität und Bewegung. Ob beim Skitourengehen, Schneeschuhwandern oder Langlaufen – Sonne tanken und in Bewegung bleiben, das geht auch im Winter. 

Sie sehen eine Hand mit einem GPS-Gerät im Winter.

1. Tourenwahl

Anders als beim Skitourengehen lassen sich steile Hänge beim Schneeschuhgehen nur sehr schwer queren. Aus diesem Grund sollten sich sowohl Anfänger als auch erfahrene Personen bei der Tourenwahl eher für flaches oder kupiertes Gelände ohne zu steile Schlüsselstellen entscheiden.

Wenn man draußen unterwegs ist am Berg ist es immer wichtig Lawinenkenntnis zu haben, denn auch aus nicht so steilen Hänge können sich Lawinen lösen und flache Gebiete können auch im Einzugsgebiet von Lawinen liegen. Aus diesem Grund sollte man auch immer das gesamte Gelände herum betrachten. Ab 30 Grad sind auf alle Fälle gute Kenntnisse notwendig.

Wer sich für seine erste Tour nicht ins freie Gelände begeben möchte, entscheidet sich am besten für eine Tour im Skigebiet. Da die Betreiber der Verkehrssicherungspflicht unterliegen, wird die Lawinenlage hier regelmäßig überprüft; und im direkten Umfeld im Notfall auch gesprengt. Bewegt man sich in Randgebieten von Skigebieten, in denen gesprengt wird, kann die Lawinengefahr aber oftmals genauso gegeben sein, wie im freien Gelände.

 

Sichere Tourenvorschläge auf alpenvereinaktiv.com
Winter im Kleinwalsertal, Skigebiet Ifen

2. Kleidung

Grundsätzlich ist beim Schneeschuhgehen das bewährte Zwiebelprinzip zu beachten. Es wird empfohlen, mit verschiedenen Bekleidungsschichten zu arbeiten, die je nach Wetter, Gelände, Geschwindigkeit oder individueller Neigung zum Schwitzen angepasst werden können.

Kleidung sollte so gewählt werden, dass einem nicht kalt wird, aber auch nicht zu warm. Wenn die Isolationsschicht einmal durch Schweiß feucht geworden ist, wird sie nicht mehr trocken und es besteht später die Gefahr, zu frieren, da sich alles klamm anfühlt.

Die Auswahl der geeigneten Kleidung ist immer auch von der aktuellen Wetterlage sowie den Anforderungen der geplanten Tour abhängig. Ein Blick auf den Wetterbericht schadet also definitiv nicht!

Die Notfallausrüstung immer mit dabei

Sie sehen die Sicherheitsausrüstung fürs Skitourengehen und Schneeschuhwandern. Dazu gehören das LVS-Gerät, Sonde und Schaufel.

3. Ausrüstung

Warmen Bergschuhen und dichten Gamaschen kommt eine entscheidende Rolle beim Schneeschuhwandern zu. Die Schneeschuhe sollten stabil sein und über eine Steighilfe verfügen. Moderne Schneeschuhe für alpines Gelände bestehen aus Kunststoff oder Aluminium, haben Zacken am Boden des Rahmens und eine greifende Kralle unter der Bindung am Fußballen für Halt in verharschtem Schnee und steilem Gelände. Teleskopstöcke mit Schneetellern und ein Rucksack mit genügend Proviant und Wechselkleidung sind ebenfalls unverzichtbar. 

Vor allem, wenn Sie abseits der Piste im freien Gelände unterwegs sind, sollten Sie darauf achten, dass Sie immer die Notfallausrüstung, bestehend aus LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät), Schaufel und Sonde, dabei haben. Auch ein Biwaksack und ein Erste-Hilfe-Set sollten im Rucksack verstaut werden. Für Anfänger empfiehlt sich zu Saisonbeginn ein LVS-Training, um den Umgang mit LVS-Gerät und Sonde zu lernen und im Ernstfall über die richtige Rettungskette Bescheid zu wissen.

Zur besseren Orientierung empfiehlt sich die Ausrüstungsliste der AV-Akademie vor jeder Tour durchzusehen. Diese finden Sie hier.

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Zu den Schneeschuhregionen
Sie sehen ein Bild, das auf Lawinengefahr hinweist.

4. Warnstufen

Das Lawinenrisiko wird beim Schneeschuhgehen häufig unterschätzt. Allerdings gilt für hier dasselbe wie bei Skitouren: Bei Unternehmungen abseits gesicherter Routen ist es entscheidend, die Lawinensituation zu beachten, einzuschätzen und angemessenes Verhalten zu zeigen. Die Kenntnis des aktuellen Lawinenlageberichts im erkundeten Gebiet ist daher unverzichtbar.

Je kritischer die Verhältnisse sind und je steiler der Hang ist, desto größer ist auch das Risiko, eine Lawine auszu­lösen. Die Faustregel, die die Stop or Go Methode des Alpenvereins empfiehlt: Bei Lawinenwarnstufe 2 auf Hängen unter 40° bleiben, bei Lawinenwarnstufe 3 auf Hängen unter 35° und bei Lawinenwarnstufe 4 auf Hängen unter 30°.

Eine weitere Faustregel, die Michael Larcher – einer der zwei Begründer der Methode –  vorgeschlagen hat, ist jene zur Gefahrenstufe und Hangneigung. Je gefährlicher, desto weniger steil. Der Verzicht auf extrem steiles, sehr steiles oder steiles Gelände reduziert das Risiko im freien Gelände deutlich.

Alles, was Sie über Stop or Go wissen müssen
Off piste slope with traces of skis, snowboarding and avalanche. Caucasus Mountains, Georgia.Ski resort Gudauri.

5. Schneelage

Neuschnee, Triebschnee, Altschnee, Nassschnee und Gleitschnee sind die fünf „Lawinenprobleme“. Diese weisen auf die vorherrschende Hauptgefahr hin. Typische Gefahrenstellen sind die im Lawinenbericht angegebenen Höhenlagen und Expositionen, weiters Steilhänge, insbesondere steile Schattenhänge, mit Triebschnee gefüllte Rinnen und Mulden, kammnahe Steilhänge im Windschatten (Lee), sowie Übergänge von wenig zu viel Schnee.

Genaue Informationen dazu geben die Lawinenberichte

Noch mehr Winterglück zum Durchblättern

Sie sehen eine große Gruppe von Menschen bei einer Schneeschuhtour im Winter.

6. Nicht alleine unterwegs

Beim Schneeschuhwandern ist es ratsam, grundsätzlich mindestens zu zweit unterwegs zu sein- und das nicht nur als Anfänger. Dadurch ist im Notfall jemand vor Ort, der Hilfe holen und leisten kann. Besonders im Tiefschnee ohne vorhandene Spur wird das Alleingehen schnell sehr anstrengend.

Schneeschuhtouren in kleinen Gruppen (bis max. 6 Personen) erhöhen die Sicherheit. Die ideale Gruppengröße für Schneeschuhwanderungen sind 4 bis 6 Personen, bei geführten Touren hat sich die Zahl 8 + 1 als Richtwert für die maximale Gruppengröße etabliert. Wer mit Personen unterwegs ist, die nicht so körperlich fit sind wie man selbst, sollte sein Tempo immer an das schwächste Gruppenmitglied anpassen und Rücksicht nehmen.

Hier erfahren Sie alles zum Verhalten am Berg
Sie sehen eine Frau beim Schneeschuhwandern im Wald.

7. Die richtige Gehtechnik

Wer mit dem Schneeschuhgehen beginnt, benötigt keine besonderen Vorkenntnisse. Aufgrund der geschwungenen Form der Schneeschuhe unterscheidet sich die Fortbewegung nicht stark vom klassischen Wandern. Abhängig vom Gelände können aber unterschiedliche Schritttechniken angewendet werden.

Im steilen Gelände nutzt man die Technik des Entenschritts: Im V-förmigen Schritt mit leichter Vorneigung des Oberkörpers steigt man gerade den Hang hinauf. 

Im sehr steilen Gelände wendet man am besten das “Stiegensteigen” an: Seitlich zum Hang stehend, steigt man wie auf einer Stiege mit festem Schritt nach oben.

Hingegen nach hinten lehnt man sich beim Bergabgehen: So werden die Frontzacken entlastet und das Runterrutschen in langen Schritten ist problemlos möglich.

Anmerkungen

Die hier angeführten Informationen ersetzen keinen Kurs und sind insofern auch nicht also solche zu verstehen. Für ein tiefgreifendes Verständnis ist eine umfassende Ausbildung beim AV unverzichtbar. Die aufbereiteten Tipps und Maßnahmen sind Richtwerte, die wir vom AV übernommen haben. In diesem Zusammenhang bitten wir bitte auch um Verständnis, dass wir bei vertiefenden Fragen keine Auskunft geben können. In solchen Fällen schauen Sie bitte am besten direkt auf die Seite des AV.

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